Während unserer ehrenamtlichen Tätigkeit im Stadtarchiv Straelen sind wir auf eine Ahnentafel der Familie von Brempt gestoßen. Eine Linie der Familie von Brempt war von1442 bis 1642, in welchem sie im Mannesstamme ausstarb, im Besitz von Haus Vlassrath und später auch von Haus Caen. Nachdem Engelbert I. von Brempt Mitte des 15. Jahrhunderts das Drostamt von Arnt von Heijmberg, seinem Schwager gekauft hatte, war dieses bis 1642 mit der Familie von Brempt verbunden.
Aus dieser Ahnentafel ist explizit zu entnehmen, dass mindestens ein Drost der Familie von Brempt, nämlich Engelbert IV. (+ 22.4.1591) in der Kirche zu Straelen beerdigt wurde.
Da nicht ersichtlich ist, warum gerade "nur" Engelbert IV. in der Kirche zu Straelen beerdigt worden sein sollte, zumal er zwischenzeitlich ja auch zum reformierten Glauben übergetreten war, hat uns dieses Thema weiter beschäftigt.
Das die Familie von Brempt scheinbar eine besondere Beziehung zur Straelener Pfarrkirche St. Peter und Paul hatte, belegen auch zwei Stiftungen. Am 7.1.1447 stiftete Engelbert I. zusammen mit seiner Gattin Sophia von Oirsbeck den Nicolai-Altar und am 31.5.1498 stiftete Engelbert III. mit seiner Gattin Margarete von Blitterswick den Quirinius-Altar.
Die Frage, die sich uns jetzt stellt ist, gibt oder gab es in St. Peter und Paul eine Gruft der Familie von Brempt und wenn ja, wo?
Zunächst war "Literaturrecherche" angesagt. Entscheidende Hinweise konnten hierbei in dem Buch Stadt Straelen - Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen von Rainer Schiffler gefunden werden.
In diesem interessanten, vom Land Nordrhein-Westfalen herausgebrachtem Werk, sind Grabplatten und/oder Totenschilde aus der Straelener Pfarrkirche beschrieben.
Als erstes wird eine Grabplatte des Evert von Brempt (gest. vor 1544) und seiner Frau Felicitas von Oest (gest. vor 1530) erwähnt. Diese, heute noch in zwei Teilen außerhalb der Kirche existierende, vollständig abgetretene Platte lag ursprünglich neben der Bank derer von Brempt, die an dem der Kanzel gegenüberliegenden Pfeiler stand. Interessant hierbei ist, dass ein Pfarrer Tilmans diese Grabplatte im 1.Drittel des 19. Jh. in das, bis heute noch nicht lokalisierte sog. Caener Chörchen bringen lies, von wo sie allerdings kurze Zeit später von Pfarrer Schroers, aufgrund von Bauarbeiten wieder entfernt wurde.
Weitere heute nicht mehr vorhandene Grabsteine oder Totenplatten in der Straelener Kirche waren:
Christian Reiner van Egeren + 25.2.1672 Arnold Jan van Egeren + 30.11.1675 Helena Jacoba van Egeren geb. van Rouwenort zu den Ulenpas + 1.6.1689 Sophia Troster gen. van Egeren + 18.5.1669 Reiner van Egeren (Gouverneur von Straelen) + 22.1.1672 Drost Wilhelm Engelbert von Brempt + 4.3.1642 Drost Engelbert V. von Brempt + 10.11.1635 Irmgard von Wachtendonk geb. von Blittersdorf + 21.7.1661 Witwe von Engelbert V. von Brempt Anna Schenk von Nideggen, Frau des Thomas von Oest und ihre Söhne Hendrick und Jan